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 Photo (DRZ): DRZ robot Telemax
21 Nov 2023

Demnächst verfügbar: Praktische Erfahrungen mit dem Einsatz von Robotern bei Feuerwehr und Rettungsdienst austauschen

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Wie viel persönliches Risiko ist noch notwendig, wenn Technologie helfen könnte? Robotertechnologien wie unbemannte Boden-, Luft- und Unterwasserfahrzeuge (UGVs, UAVs, AUVs) sind jetzt verfügbar, um die gefährlichsten Aufgaben zu erledigen.

Einige dieser hochriskanten Aufgaben könnten die Rettung von Opfern in einsturzgefährdeten Gebäuden oder bei Überschlägen sein. Manchmal befinden sich im Inneren gefährliche Materialien oder Sprengstoffe, was den Zugang für menschliche Retter besonders gefährlich macht.

Die CTIF-Kommission für Rettung und neue Technologien wird in Kürze ein neues Projekt starten, bei dem es darum geht, Erfahrungen aus dem Einsatz von Robotern bei Feuerwehr und Rettungsdiensten auszutauschen .

Dabei handelt es sich um persönliche Geschichten von Einsatzkräften, die diese Technologien bei realen Ereignissen eingesetzt haben, warum sie sich für die Unterstützung durch Roboter entschieden haben und was sie aus dem Einsatz dieser Technologien gelernt haben.

Photo (DRZ): Control post of the robot-assisted reconnaissance team during a DRZ field exercise

Foto (DRZ): Leitstelle des robotergestützten Erkundungsteams während einer DRZ-Feldübung

Einsatzkräfte, die an den unten aufgeführten Ereignissen beteiligt waren, haben uns mitgeteilt, dass Roboter hilfreich gewesen wären:

Kellerbrand in einer Wohnung, Lagerhallenbrand mit Lithium-Ionen-Batterien, Brand in einem Parkhaus, fBrand in einem Industriekomplex, gals Explosion in einer Wohnung, Explosion im Getreidelager, CO-Leck in einem Keller,...

Diese und viele andere Vorfälle, mit denen Feuerwehrleute und andere Notfallhelfer konfrontiert werden, sind mit unbekannten, ungewissen, komplexen und dynamischen Situationen verbunden. Bei ihren Einsätzen gehen sie oft persönliche Risiken ein, um Leben und Eigentum zu retten und zu schützen.

Wichtig ist, dass sie lernen zu erkennen, wann die Risiken in einer Situation zu groß werden, um eine menschliche Besatzung einzusetzen, und wo eine technische Lösung die bessere Wahl sein könnte.

Das Potenzial von Robotern, einen Teil des Drucks, unter dem Notärzte stehen, zumindern und zu sichereren und effizienteren Einsätzen beizutragen, wurde von Innovatoren in der Notarztbranche schon vor langer Zeit erkannt.

So hatte Prof. Achilles, der Leiter der Feuerwehr Frankfurt am Main, bereits in den frühen 70er Jahren Roboter als Helfer bei der Brandbekämpfung ins Auge gefasst (Abbildung aus dem Buch "Brandschutztechnik ." 1972).

(picture from the book “Brandschutztechnik” 1972).

Fukushima weckte ein größeres Interesse an Feuerwehr- und Rettungsrobotern

Die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der robotergestützten Katastrophenhilfe nahm Fahrt auf und machte nach dem Fukushima-Unfall 2011.

Es gibt zahlreiche Forschungsgruppen, Projekte, Workshops, Konferenzen und Wettbewerbe. Allerdings finden die Ergebnisse bisher nur langsam den Weg in die Notfallpraxis.

Ändert sich das Blatt? In den letzten zehn Jahren haben wir dank der weit verbreiteten Kommerzialisierung von Drohnen einen Aufschwung von Flugrobotern zur Aufklärung erlebt. Welcher Feuerwehrmann hat nicht zumindest einen Kollegen, der das ausprobiert hat?

Was die Bodenroboter betrifft, so setzen die ersten Anwender ferngesteuerte Roboter ein, und einige fortschrittliche ER-Organisationen haben damit begonnen, spezielle mit Robotern ausgestattete ER-Einheiten einzurichten, siehe zum Beispiel, Team Digital Exploration in den Niederlanden oder die Robotics Task Force in Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Zentrum für Rettungsrobotik und der Feuerwehr Dortmund in Deutschland.

Photo (DRZ): Robotic task force command vehicle and robot fleet

Foto (DRZ): Roboter-Einsatzleitwagen und Roboterflotte

Viele Ersthelfer sind immer noch skeptisch: Das CTIF will das ändern, indem es Geschichten erzählt

Eine aktuelle Studie unter deutschen Feuerwehrleuten, die auf der Jahrestagung der vfdb (Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V.) berichtete, zeigt ein hohes Interesse an diesem Thema und die Bereitschaft, mit teilautonomen Robotersystemen zu arbeiten.

Gleichzeitig sahen die Teilnehmer viele Hindernisse für die erfolgreiche Einführung dieser neuen Technologien im Brand- und Katastrophenschutz, die sich auf Einsatzmerkmale, menschliche Faktoren, Kosten und rechtliche Fragen beziehen.

Viele Notrufzentralen sind immer noch skeptisch, ob die Technologie sie effizienter und effektiver machen wird.

Zeit zum Handeln? Das CTIF ist sich des enormen Potenzials der Robotertechnologie für die Brandbekämpfung und darüber hinaus bewusst.

Um eine breitere Akzeptanz von Robotern zu erreichen, hält es das CTIF für äußerst wichtig, dass die Gemeinschaft Erfahrungen über den Einsatz von Robotern in der Praxis austauscht.

Um diesen Austausch zu unterstützen, hat die CTIF-Kommission für Brandbekämpfung und neue Technologien ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Rettungsrobotik (DRZ), einer 2018 gegründeten gemeinnützigen Organisation zur Förderung der bedarfsgerechten Entwicklung und praktischen Einführung innovativer Robotersysteme zur Unterstützung der Rettung und des Schutzes von Menschen und Sachwerten.

Das Projekt wird Informationen über Robotereinsätzesammeln und Artikel darüber auf der CTIF-Website veröffentlichen.

Der erste Artikel wird bald erscheinen, bleiben Sie also dran.

Verwenden Sie Roboter, haben Sie einen robotergestützten Einsatz durchgeführt? Es wird ein Online-Formular geben, das Sie ausfüllen können, damit auch Sie Ihre Erfahrungen mitteilen und hier veröffentlichen können.

Wenn Sie in der Zwischenzeit eine Geschichte zu erzählen haben, können Sie können Sie jederzeit an den Webredakteur von CTIF.org schreiben.

1 Hendrik Rust (2023) "Studie zu Bedarfen und Erwartungen der Feuerwehren bei neuen Technologien im Brand- und Katastrophenschutz". Tagungsband 69. Jahresfachtagung der vfdb. Münster. S. 179-187. ISBN 978-3-936050-36-3.