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24 Oct 2023

CTIF Die Klimakrise bewältigen: Ein Aufruf zum Handeln für Feuerwehren und Rettungsdienste weltweit

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Der Exekutivausschuss des CTIF hat eine offizielle Erklärung zum Thema Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Feuerwehren und Gemeinden weltweit veröffentlicht, nicht nur durch Waldbrände, sondern auch durch die jüngsten tödlichen Hitzewellen, Überschwemmungen und andere wetterbedingte Phänomene.

Die folgende Erklärung ist zur sofortigen Veröffentlichung bestimmt und kann ganz oder teilweise von allen Medien weltweit nachgedruckt werden.

PRESSEMITTEILUNG

Oktober 2023

Das CTIF, der Internationale Verband der Feuerwehren und Rettungsdienste, ist zutiefst besorgt darüber, dass immer mehr Menschenleben und Sachwerte den verheerenden Auswirkungen der Natur zum Opfer fallen, da die Welt die ganz praktischen Folgen des Klimawandels nicht erkennt. Feuerwehrleute und Ersthelfer auf der ganzen Welt stehen bei diesen Notfällen an vorderster Front, und einige von ihnen haben bereits ihr Leben beim Schutz lokaler Gemeinschaften verloren.

Das kann so nicht weitergehen, und trotz der beträchtlichen Unterstützung, die jetzt zur Verbesserung der internationalen gemeinsamen Reaktion in Bereichen wie der Bekämpfung von Waldbränden geleistet wird, ist mehr nötig.

In einem Aufruf zum Handeln fordert das CTIF eine stärkere Unterstützung für:

  1. Akzeptieren Sie, dass wir uns derzeit alle in einer Krise befinden und arbeiten Sie stärker zusammen, um praktische Lösungen zu finden.

  2. Nutzen Sie alle bestehenden Befugnisse, Gesetze und Kooperationsmöglichkeiten, um sich zusammenzuschließen und gemeinsam zu handeln, um den Bedrohungen der Natur, die keine nationalen Grenzen kennen, zu begegnen.

  3. Stellen Sie Mittel zur Verfügung, damit die Einsatzkräfte an vorderster Front mit realistischen Mengen an Ressourcen, einschließlich Ausbildung und persönlicher Schutzausrüstung, ausgestattet sind, um die Herausforderung zu meistern.

  4. Sicherstellen, dass die Öffentlichkeit, die Feuerwehrleute und die Ersthelfer unterstützt werden, damit sie die zunehmenden Risiken verstehen und über die nötigen Mittel und Fähigkeiten verfügen, um reagieren zu können und die Kraft zu haben, sich zu erholen.

Milan Dubravac, Präsident des CTIF, fügte hinzu:

"Wir erleben derzeit eine außergewöhnliche Phase operativer Herausforderungen, in der Feuerwehrleute regelmäßig mit Notfallsituationen konfrontiert werden, die weit über das hinausgehen, was früher als 'normal' oder 'erwartet' galt.

Die physische und psychische Belastung für alle ist hoch, und wir haben leider Kollegen verloren. Im Moment fühlt es sich wie ein ungleicher Kampf an, der manchmal die im Voraus geplanten Reaktionen und die verfügbare praktische Ausrüstung überfordert.

Bessere Ressourcen und kollektives Handeln sind der Weg nach vorn. Es muss akzeptiert werden, dass jetzt gehandelt werden muss - nicht irgendwann in der Zukunft - die Feuerwehr und der Rettungsdienst können dies nicht alleine tun.

Das CTIF (Comité Technique International de prévention et d'extinction de Feu) wurde im Jahr 1900 in Paris gegründet und hat unermüdlich in Weltkriegen und Krisen aller Art gearbeitet, um seinen humanitären Auftrag zu erfüllen, Leben und Eigentum vor Feuer zu retten. Sie tut dies, indem sie die technischen Fähigkeiten und Kenntnisse ihrer Mitglieder und Partner fördert. Die Mitglieder der Organisation sind in über 50 Ländern auf allen Kontinenten vertreten.
KONTAKT: Feuerwehrverband Slowenien Trzaska 221 1000 Ljubljana Slowenienhttps://www.ctif.org Telefon: +386 124 197 54 E-Mail: contact@ctif.org

Bildnachweis: (Oben) Feuerwehrleute bei Nacht. Öffentlich zugängliches Originalbild von Flickr

Öffentlicher Bereich

Frei U.S. Regierung Bild

CTIF Internationaler Verband der Feuerwehren und Rettungsdienste:

Bewältigung der Klimakrise: Ein Aufruf zum Handeln für Feuerwehren und Rettungsdienste weltweit

ERKLÄRUNG IM VOLLEN WORTLAUT:

Das Comité Technique International de prévention et d'extinction de Feu (CTIF), weltweit bekannt als Internationaler Verband der Feuerwehren und Rettungsdienste, bringt seine tiefe Besorgnis über die zunehmende Häufigkeit, die geografische Ausdehnung und die wachsende Intensität der extremen Klimaereignisse zum Ausdruck. Das CTIF teilt diese Besorgnis mit einer großen Anzahl internationaler wissenschaftlicher Organisationen, Universitäten und besorgten Einzelpersonen und informierten Gemeinschaften".

Als weltweite Organisation arbeitet das CTIF mit Partnern zusammen, um die signifikanten und wachsenden Auswirkungen dieser Veränderungen auf unsere Fähigkeit, effektiv auf Notfälle zu reagieren und unsere Gemeinschaften zu schützen, zu reduzieren. Darüber hinaus möchte das CTIF die Bedeutung von Gegenmaßnahmen und Präventivmaßnahmen gegen die sich schnell entwickelnde Klimakrise hervorheben. In diesem Zusammenhang unterstützt das CTIF nachdrücklich öffentliche Hinweise und Empfehlungen aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft.

Extreme Wetterereignisse, die früher als gelegentliche oder saisonale Bedrohungen durch hohe oder niedrige Temperaturen angesehen wurden, wie Dürren, Waldbrände, starke Regenfälle, Sturzfluten, Küstenstürme, Orkane usw. sind heute alltäglich.

Im Jahr 2022 gab es außergewöhnliche Waldbrände in Europa und Monsunregen in Asien. Leider hat das Jahr 2023 diese anhaltende Besorgnis fortgesetzt: zunächst eine Hitzewelle in Europa, gefolgt vom Sturm Mara in Nordamerika, der 100 Millionen Menschen in Mitleidenschaft zog, dann der Zyklon Freddy in Afrika mit über 200 Todesopfern, im April der europäische "Hitzedom" mit hohen Temperaturen und Waldbränden, im Mai die Überschwemmungen des Sturms Mocha in Myanmar mit über 400 Todesopfern und im Juni die schlimmste Saison der Waldbrände im Mittelmeer. Im Juli kam es zu Waldbränden auf einer Fläche von 10 Millionen Hektar in Kanada und zu verheerenden Todesfällen auf Hawaii, gefolgt vom Hurrikan Ida in den USA und dem Sturm Daniel in Griechenland, der zu 3500 Rettungseinsätzen führte. Dies sind nur einige der Beweise für die unerbittlichen Herausforderungen, mit denen wir jetzt konfrontiert sind.

Die Herausforderung ist gegenwärtig, genau hier - genau jetzt. Die Feuerwehren und Rettungsdienste sind mit zusätzlichen Anforderungen konfrontiert, die sich aus komplexeren Ereignissen von größerer Intensität ergeben, die immer häufiger und länger andauern. Tausende von Menschenleben, darunter auch die von freiwilligen Feuerwehrleuten, sind in Gefahr. Dieses dringende Problem erfordert, dass Regierungen, politische Entscheidungsträger, Praktiker und Technologen auf der ganzen Welt die wissenschaftlichen Erkenntnisse erkennen und verstehen und dann zusammenarbeiten und handeln, um diese zunehmend komplexen Anforderungen an die Gemeinden und ihre Feuerwehr- und Rettungsdienste zu bewältigen. In diesem Zusammenhang muss der Klimaschutz als integraler Bestandteil des Katastrophenschutzes gesehen werden, da der Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung für die Öffentlichkeit und die Feuerwehren darstellt.

Klimawandel und Feuerwehreinsätze:

1. Zunehmende Häufigkeit und Intensität von Waldbränden: Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Waldbränden stellt eine direkte Bedrohung für Gemeinden, Wildtiere und natürliche Ressourcen dar. Die Feuerwehren und Rettungsdienste stoßen bei der Bekämpfung größerer und zerstörerischer Brände an ihre Grenzen und benötigen oft zusätzliche Ressourcen und Mitarbeiter. Diese Waldbrände treten nicht nur in geografischen Gebieten auf, die dafür prädestiniert sind, wie der Mittelmeerraum oder Nordamerika, sondern auch an Orten wie dem Vereinigten Königreich in Nordeuropa, die bisher nicht mit derartigen Extremen vertraut und darauf nicht vorbereitet waren.

2. Häufigere und schwerere Überschwemmungen: Der steigende Meeresspiegel und die sich ändernden Wettermuster führen zu einer Zunahme von Überschwemmungen. Feuerwehren und Rettungsdienste müssen häufig Wasserrettungen durchführen, Bewohner evakuieren und überschwemmungsbedingte Gefahren eindämmen, wobei ihnen oft nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Der hohe Wasserstand der Flüsse Sava, Mur und Drau im August 2023 beispielsweise hat Österreich, Kroatien und Slowenien mit Überschwemmungen schwer getroffen.

3. Extreme Wetterereignisse: Der Klimawandel führt zu extremen Wetterereignissen wie Wirbelstürmen, Hurrikanen und schweren Stürmen, die erhebliche Anstrengungen zur Reaktion erfordern. Der Bedarf an qualifiziertem Personal, Spezialausrüstung und Notunterkünften steigt.

4. Hitzewellen und Gesundheitsauswirkungen: Anhaltende Hitzewellen und extreme Temperaturen beeinträchtigen die öffentliche Gesundheit. Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind zusätzlichen Risiken ausgesetzt, wenn sie unter extremen Hitzebedingungen arbeiten.

Der Aufruf des CTIF zum Handeln:

Um den Auswirkungen des Klimawandels auf Feuerwehren und Rettungsdienste zu begegnen, fordert das CTIF die Regierungen und Verwaltungen des Zivilschutzes und der Rettungsdienste weltweit auf, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:

1. Erkennen Sie den Klimawandel als eine globale Krise an: Nutzen Sie wissenschaftliche Erkenntnisse, um die klimatischen Veränderungen als globalen Notfall zu verstehen, und beziehen Sie wissenschaftliche Erkenntnisse in Ihre Entscheidungsprozesse ein.

2. Schaffung und Umsetzung einer integrierten nationalen Reaktionsstrategie: Nutzen Sie alle verfügbaren gesetzlichen und legislativen Befugnisse, um lokale und regionale Bereitschaftsstrategien zu entwickeln und in eine nationale Strategie zu integrieren, um den wachsenden Herausforderungen durch extreme Wetterereignisse zu begegnen.

3. Förderung der Abschwächung des Klimanotstands: Ergreifen Sie gesetzgeberische Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Umkehrung der ursächlichen Faktoren des Klimawandels. Dazu gehören die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen, die Einführung strengerer Emissionsnormen und die Unterstützung nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken.

4. Angemessene Ressourcen zur Verfügung stellen: Angemessene Finanzierung und Ressourcen für Feuerwehren und Rettungsdienste bereitstellen, um den wachsenden Anforderungen von klimabedingten Notfällen gerecht zu werden. Dazu gehören örtlich begrenzte Investitionen in persönliche Schutz- und Einsatzausrüstung, Personalschulung, fortschrittliche Überwachungs-, Raum- und Erdbeobachtungssysteme wie EU Copernicus sowie die Entwicklung neuer Technologien zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit.

5. Die Stärkung der Kapazitäten der Feuerwehren ist im Zusammenhang mit dem Klimanotstand und der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen von wesentlicher Bedeutung. Die Feuerwehr ist der wichtigste Akteur im Katastrophenschutz, und ihre Arbeitskräfte stehen aufgrund der Vervielfachung und Verschärfung von Ausnahmesituationen, die durch den Klimawandel verursacht werden, unter erheblichem Druck und werden dies auch weiterhin tun. Daher ist es notwendig, ihre Arbeitskräfte zu stärken und ihr Engagement zu erleichtern, sowohl für Berufs- als auch für Freiwillige Feuerwehren.

6. Verbesserung der Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit: Förderung einer stärkeren und kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Rettungsdiensten, Katastrophenschutzbehörden und Umweltorganisationen zur Entwicklung umfassender thematischer Strategien für die klimabedingte Katastrophenvorsorge, -bewältigung und -bewältigung.

7. Regionale Zusammenarbeit aufbauen: Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel eine globale Bedrohung darstellt, die eine internationale Zusammenarbeit erfordert, sollten Regierungen und Katastrophenschutzbehörden Vereinbarungen über gegenseitige Hilfe mit anderen nationalen Partnern anstreben, wie dies im Rahmen des EU-Mechanismus der Fall ist, um größere Kapazitäten und verbesserte zivile Reaktionsmöglichkeiten, wie z. B. Löschflugzeuge, zu schaffen.

8. Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeiter: Das Wohlbefinden der Feuerwehr- und Rettungskräfte sollte anerkannt und in den Vordergrund gestellt werden, indem psychische Unterstützung, angemessene Ruhezeiten und die notwendigen Ressourcen zur Bewältigung der erhöhten physischen und emotionalen Anforderungen bei klimabedingten Katastrophen angeboten werden.

9. Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Aufklärung der Öffentlichkeit über die Zusammenhänge zwischen ihrem eigenen Verhalten, dem Klimawandel und den zunehmenden Katastrophenrisiken, wobei die Bedeutung von Bereitschaft, Widerstandsfähigkeit und nachhaltigen Praktiken hervorgehoben werden sollte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Klimawandel eine zunehmende Bedrohung für unsere Fähigkeit darstellt, Leben, Eigentum und die Umwelt zu schützen. Der Internationale Verband der Feuerwehren und Rettungsdienste (CTIF) ist sich einig in seiner Forderung an die Regierungen, dem Klimaschutz Priorität einzuräumen, die Feuerwehren und Rettungsdienste angemessen zu unterstützen und sinnvolle gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen, um die Ursachen dieser Krise zu bekämpfen. Gemeinsam können wir eine sicherere und widerstandsfähigere Welt für künftige Generationen schaffen.

Das CTIF (Comité Technique International de prévention et d'extinction de Feu) wurde 1900 in Paris (Frankreich) gegründet und hat unermüdlich in Weltkriegen und Krisen aller Art gearbeitet, um seine humanitäre Aufgabe zu erfüllen, Leben und Eigentum vor Feuer zu schützen. Sie tut dies, indem sie die technischen Fähigkeiten und Kenntnisse ihrer Mitglieder und Partner fördert. Die Mitglieder der Organisation sind in über 50 Ländern auf allen Kontinenten vertreten.
KONTAKT: Feuerwehrverband Slowenien Trzaska 221 1000 Ljubljana Slowenienhttps://www.ctif.org Telefon: +386 124 197 54 E-Mail: contact@ctif.org