Neuer Vulkanausbruch bei Reykjavik - Ausnahmezustand auf Island
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In Island hat sich am Donnerstag ein neuer Vulkanausbruch ereignet, und zwar in demselben Gebiet wie zuvor. Glut und Rauch aus der Spalte sind von Reykjavik aus zu sehen, und die isländischen Behörden haben den Notstand ausgerufen, wie mehrere Medien berichten.
Bildnachweis: Die Eruption am Sylingarfjell aus einem Hubschrauber heraus kurz nach ihrem Ausbruch. Der Lavastrom bewegt sich Schätzungen zufolge etwa 500 Meter pro Stunde. Die Lavakaskaden ragen 50-80 Meter in die Luft und die Rauchfahne ist 3 Kilometer hoch.
Foto: Björn Oddsson/Norwegisches Meteorologisches Institut
Die seismische Aktivität wurde um 05:20 Uhr Ortszeit in der Nähe des Fagradalsfjall, drei Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik, registriert . Das Magma stieg dann um 6 Uhr an die Oberfläche. Seitdem bahnt sich die Lava ihren Weg durch die Landschaft und bewegt sich hauptsächlich in Richtung Westen.
Die Spalte ist 3 Kilometer lang und verläuft von Sundhnúk bei Grindavík im Süden bis zum östlichen Ende des Stóra Skógfell.
"Es ging alles sehr schnell", sagt Benedikt Ófeigsson, Geophysiker am Meteorologischen Institut Islands, gegenüber dem isländischen Rundfunk (RUV).
Der Vulkanausbruch erfolgte nur drei Wochen nach dem letzten Ausbruch am 14. Januar.
DerFlughafen Keflavík ist von der Eruption nicht betroffen, hat aber kein heißes Wasser, so Rúv.
Von der Lava beschädigte Heißwasserleitungen
Island ist stark auf geothermische Energie angewiesen, und die Kraftwerke nutzen die heiße Lava im Untergrund, um den größten Teil des Heizbedarfs der Insel zu decken. Auch Elektrizität wird aus geothermischen Quellen gewonnen.
Der Notstand wurde ausgerufen, nachdem Lava aus einem Vulkanausbruch wichtige Heißwasserleitungen beschädigt hatte, berichtet die BBC.
Tausende von Menschen auf der Halbinsel Reykjanes wurden aufgefordert, ihren Warmwasser- und Stromverbrauch einzuschränken, da die Reparatur der Leitungen mehrere Tage dauern könnte.
Es wird befürchtet, dass auch andere wichtige Rohrleitungen in der Nähe des Kraftwerks Svartsengi bald betroffen sein könnten.
Dies ist bereits der dritte Ausbruch auf der Halbinsel seit Dezember 2023.
Wie der isländische Rundfunk (RUV) berichtet, bleiben auch die Schulen in den vom Mangel an heißem Wasser betroffenen Gebieten geschlossen.
In Island gibt es 33 aktive Vulkane, und die Insel liegt über dem Mittelatlantischen Rücken, der Grenze zwischen zwei der größten tektonischen Platten der Erde.
Vor 800 Jahren gab es auf der Reykjanes-Halbinsel eine ähnliche Periode vulkanischer Aktivität. Damals dauerten die Ausbrüche mehrere Jahrzehnte an.
Dies ist die sechste Eruption in drei Jahren. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte das Gebiet in eine neue vulkanische Ära eintreten.
"Dies verläuft im Moment wie erwartet", sagte Professor Tamsin Mather, Vulkanologe an der Universität Oxford, über die vulkanische Aktivität.
